Da war doch noch so ein PC

Die Zeit um alle auf dem neusten Stand zu halten wird momentan immer weniger. Der PC verwahrlost, und als ich den Laptop das letzte Mal gestartet habe konnte ich vor anstehenden Updates gar nichts mehr tun. Es scheint als hätten wir die Informatik, sowie die Schweiz definitiv hinter uns gelassen. Und bei der Geschwindigkeit der Internetverbindung ist das alles manchmal richtig langweilig… aber wer braucht hier schon schnelles Internet?

So vieles konnten wir in den letzten Wochen wieder abhaken und erledigen, das uns schwindlig wird. Nach wie vor ist alles erfrischend erfüllend und einfach nur bereichernd aber halt doch auch dann und wann anstrengend.

Zudem haben uns nun noch wieder ein paar der engsten Freunde hier besucht. Es scheint als wären wir in Sachen Umbauten auf dem richtigen Weg. Sind doch gerade diese Freunde, neben unseren lieben Nachbarn und mittlerweile auch französischen Freunden, unsere wichtigsten Kritiker und Indikatoren um unser Projekt voran zu treiben. Die Begeisterung für die bereits vollzogenen Veränderungen ist von allen Seiten deutlich zu spüren. 2 der vier geplanten Zimmer sind nun mittlerweile praktisch fertiggestellt, das Dritte Bedarf noch eine Woche Arbeit um ebenfalls auf dem gleichen Stand zu sein, und das vierte und letzte Zimmer haben wir beschlossen nun doch noch vollständig umzubauen, ohne die bereits bestehende Nasszelle weiterhin zu nutzen. Das heisst das auch hier eine komplett neue (italienische Dusche) eingebaut wird.

Zeitgleich sind wir auch in der Ferienwohnung gut voran gekommen. In den zwei Schlafzimmern wurde gespachtelt, gemalt, es wurde der Laminat, auch im Flur bis zum Wohn-Essbereich verlegt. Nebenbei auch gleich die Zimmertüren neu gestrichen, in wundervoll bunten Farben. Die Ferienwohnung ist ja schliesslich auch das Thema „La Réunion“. Also lebendig, bunt und Bambus. Der Wohn-Essbereich gehört dann auch zu den Dingen welche in den kommenden 3-4 Wochen noch zu erledigen sind.

Einen Rückschlag mussten wir im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Pools in Kauf nehmen. Da der von uns gewünschte Maurer momentan so viele Rückstände bei den Baustellen hat, aufgrund der extrem und lang anhaltenden schlechten Witterung in die Frühling, wird dieser nicht so schnell die Arbeiten an der Stirnseite unserer kleinen Scheune ausführen können. Ohne diese kann der Poolbauer leider nicht weitermachen. Das heisst wenn wir im Juli definitiv doch noch eröffnen können wird das immer noch sehr Taff. Generell reden hier alle von einem Jahrhunderte Winter und Schlechtwetter-Frühling. Gar nicht lustig für uns als Klimaflüchtlinge.

Aber wie immer hat alles seine guten Seiten. So konnten wir das nun bessere Wetter endlich nutzen um auch Aussen alles ein wenig auf Vordermann zu bringen. So ist unser - von der Gründüngung - befreiter Gemüsegarten bereits mit Erdöpfel, Bohnen, Zucchini, Auberginen und Rüebli, sowie Salaten bepflanzt. Nächste Woche werden wir rund 10 Varianten von Tomaten setzen, sowie Peperoni, Peperoncini und last but not least italienische Artischocken. Seit gut 3 Wochen ernten wir alle 3 Tage gut 1 Kilo Spargeln, welche wir natürlich auch weitgehend gleich konsumieren. Unsere Kirschbäume tragen recht gut, ein bisschen weniger als letztes Jahr. Dafür müssen wir dieses Jahr auf Nektarinen verzichten welche aufgrund der kühlen Witterung im Frühling die Kräuselkrankheit kassiert haben. Die Pfirsiche hingegen tragen nicht schlecht.. mal schauen ob es die Früchte bis zur Reife schaffen. Alle im Winter gesetzten Fruchtbäume unserer Permakulturplantage, sowie unsere kleine Ecke mit den Waldbäumen wie Baumnüsse, Edelkastanien, Mandeln und Haselnüsse sehen ebenfalls prächtig aus. Einige tragen bereits Früchte, welche allerdings erfahrungsgemäss wohl noch nichts werden. In unserer grossen Wiese daneben blühen bereits die wilden Orchideen und ums Haus herum die Iris in 4 verschiedenen Farben. Es zwitschert, es zirpt und quakt aus allen Ecken und sogar unser Falke zieht ein neues Junges auf. Lediglich der Kauz vom letzten Jahr hat sich nicht mehr getraut zu kommen um bei uns zu nisten. Wird an unseren Katzen liegen...

Eines unserer teuersten Projekte, die Renovation der kleinen Scheune kommt gut voran. Die Dachbalken sind bereits neu und ich habe mit Gerdas Hilfe die Balkenverstrebungen über der provisorischen Werkstatt nun auch erledigt. Darüber wird unser zukünftiger Stauraum für Liegestühle und Gartentöpfen sein.

 

Ist schon interessant wie einem eine 7 Tage Woche so gar nichts anhaben kann, wenn man alles was man tun für sich und die zukünftigen Gäste tut. Jeder sichtbare Fortschritt - und sei er noch so gering - ergibt einen neuen Motivationsschub.

 

Interessant auch das wir hier offensichtlich als äusserst beliebt angesehen werden und sich bereits erste richtige Freundschaften mit Franzosen herauskristallisieren. Unser Nachbar Gilles war zum Beispiel extrem hin und weg als ich ihm einen kleinen Film mit der Drone aufzeichnen konnte was für ihn, welcher sein Haus in den Sommermonaten ebenfalls vermietet, wirklich wertvoll ist. Fressneid hier? Fehlanzeige.. man schiebt sich zu, unterstützt sich und gibt sich gegenseitig Tipps. Wer hier Hilfsbereitschaft und Interesse an hiesigen Gepflogenheiten zeigt wird herzlich aufgenommen.

So geht er weiter Tag für Tag, Woche für Woche und nun bald ein Jahr... unser Réve!

Ich weiss das ich in den letzten Newslettern sowie im Facebook vorwiegend von den Veränderungen draussen berichtet habe. Mir ist auch klar das so einige von Euch extrem neugierig sind was die Fortschritte der Zimmer anbelangt. Nun, ein wenig Spannung soll ja auch noch verbleiben. :-D, also kurz: Ätschibätsch, mehr gibt es dazu auch heute noch nicht. ;-) Ok, doch noch ein kleiner Vorgeschmack…