Vom tristen Winter, Wasserleitungsbruch und 4G Box

Kleine Übersicht

 

Sind wir froh, haben wir noch letztes Jahr entschieden den Grossteil unserer Elektroradiatoren durch die Wärmepumpe mit umkehrbarem Gebläse zu ersetzen. Wir sind halt doch nur im Südwesten und nicht sehr weit südlich. Höhe Genua halt… und auch hier ist es derzeit grusig, nass und kühl. Das Cheminée wird sogar ab und an noch zusätzlich in Betrieb genommen um noch ein bisschen mehr Wärme zu empfinden.

 

Und ausgerechnet jetzt ist die Zeit um draussen an der Parkgestaltung zu arbeiten. Eigentlich sind genau all diese letzten zu erledigenden Arbeiten in erster Linie draussen. Eben dieser Park vor dem Haus, die Terrasse vor der Ferienwohnung, der Steinwall um den Parkplatz und die Bepflanzung um den Pool, sowie die Ausbesserung der langen Zufahrt zu unserer Liegenschaft. Für alles was wir bereits in und um diesen ganzen Komplex bereits geleistet, verändert und verschönert haben und haben lassen, hagelt es Komplimente. Insbesondere von der ehemaligen Inhaberin zu welcher wir nach wie vor noch regen Kontakt pflegen.

 

Tatsächlich hatten wir über die Festtage und noch lange danach, fast jedes Wochenende Gäste (Freunde) zum Essen hier bei uns und haben somit gleichzeitig alle neuen sozialen Kontakte hier intensiv gepflegt. Jeder dieser Abende war spannend, unterhaltsam und einfach nur schön. Es ist ein gutes Gefühl geschätzt zu werden, und wir geniessen aufgrund dessen was wir hier vollbracht haben grossen Respekt von allen Seiten. Mittlerweile hegen wir auch viel Kontakt mit den umliegenden Betreibern anderer Chambres d’hôtes unserer Umgebung. Und man staune: Anstatt sich ans Bein zu pinkeln gibt man sich Tipps, hilft einander kann bereits jetzt schon sicher sein, sich gegenseitig auch mal Gäste zuzuschieben, sollte man selbst mal ausgebucht sein.

 

Auch haben wir seit Beginn des Jahres neue, belgische Nachbarn, welche sich ein Häuschen gekauft haben das vorher in englischer Hand war. Sehr sympathisch, angenehm und sie bringen sich - ebenso wie wir – sofort in der Gemeinschaft ein. Kaum 500m von uns haben Sie ein Häuschen direkt am Wald gekauft.

 

Zudem sind zwei liebe Freunde aus der Schweiz ebenfalls definitiv hier eingetroffen, die ebenfalls ein Haus hier in Frankreich, nähe Agen, erstanden haben.

 

Es tut sich was im Lot et Garonne.

 

 

Indernett

 

Natürlich wurde mittlerweile in der direkten Umgebung bekannt das ich aus dem IT-Bereich komme. Und so lag es nah das der eine oder andere Nachbar schnell auch mal anklopft, sobald da ein Problem mit PC oder Router auftaucht. Anfang Jahr haben wir uns daran erinnert das uns erklärt wurde bei einem Hauskauf darauf zu achten das ein sogenanntes „Chateau d’eau“ (Wasserturm) in Sichtweite sein sollte. Man habe so die Alternative anstatt über die lahme Festnetzleitung, eine sogenannte 4G Box zu beschaffen, welche doch um einiges schnelleres Internet verspreche. Nun, wir haben einen Wasserturm in Sichtweite. Und unser Handyempfang über SFR (zweitgrösster Telecomanbieter Frankreichs) ist ausgezeichnet. Ergo lag es auf der Hand uns mal so eine 4G-Box zu beschaffen. Und siehe da, auch unser Internetproblem hat sich in Luft aufgelöst. Natürlich noch kein Schweizer Standard aber dennoch rund 10 mal schneller scheint die Internetverbindung regelrecht zu flutschen. Nachdem ich diesen Umbau durch hatte, haben sich umgehend auch Nachbarn dafür interessiert und es liegt ja auf der Hand wer die Dinger in Betrieb nehmen darf. Aber was soll’s… bei dem Wetter ist es eh angenehmer drinnen was zu tun. Ausserdem wird es hier sehr geschätzt wenn man ebenso hilfsbereit ist wie die Leute eh schon sind.

 

 

Eine kleinere Katastrophe

 

Als über die Festtage unsere lieben Freunde hier waren, konnten wir es uns nicht verkneifen mal wieder unser geliebtes Ralleyspielchen, bei genügend Bier, Whiskey und Geknabber durchzuziehen. Wir mussten aus Platzgründen in die Ferienwohnung ausweichen. Hat richtig dolle Spass gemacht bis zu dem Zeitpunkt, an welchem ich ein Geräusch von laufendem Wasser wahrnahm. Zuerst wurde die Toilettenspülung begutachtet, die sich aber nicht als Quelle des Geräusches erwies. Mir schwante Schlimmes. Zur Küche hin wurde das Geräusch lauter und ich sah am Boden vor dem Küchenschrank eine kleine Wasserlache. Schnell wurde der Schrank ausgeräumt und der Haupthahn abgestellt. Ursache des Desasters: ein kleines Löchlein in der Kupferleitung hatte sich zu einem kleinen Riss gemausert. Noch als unsere Freunde da waren haben wir die Steinplatte entfernt, den Kasten befreit um die Schadstelle zugänglich zu machen. Unser Sanitär hat dann eine Woche später das Problem kurzerhand mit einer schönen Schweissnaht behoben. Am Küchenkasten mussten wir anschliessend die Rückwand ersetzen und den Kasten generell wieder stabilisieren. Auch der Backofen musste ersetzt werden, da er durch das Sprühwasser Schaden an der Elektrik genommen hatte. Aber ein passendes Modell war schnell gefunden und ersetzt.

 

 

Angenehme Entdeckungen

 

Durch den Aufenthalt von Gerdas Familie, sowie den anschliessend eingetrudelten Freunden mussten wir natürlich mal wieder Zeit für Entdeckungen aufbringen, was uns selbst natürlich am besten gefällt. Gehört ja auch zur Arbeit die Gegend zu erkunden, und schöne Orte zu entdecken. So sind wir über Sarlat https://www.sarlat-tourisme.com/de gestolpert. Ein wunderschöner Ort mit gerademal rund 10‘000 Einwohnern. Malerisch mit geschäftigem Treiben und einer atemberaubender Architektur. So zog uns beim Spazieren durch die Altstadt jedes auch noch so kleine Gässchen in seinen Bann. Eine schöne Entdeckung. Generell mussten wir feststellen, das Lot et Garonne an Sich schon ein schönes Departement, aber unsere unmittelbare Nähe zur Dordogne extrem bereichernd ist. So sind die meisten extrem sehenswerten Orte des Departements Dordogne lediglich im Schnitt innerhalb einer Stunde Fahrzeit zu erreichen.

 

 

Business

 

Gerda beschäftigt sich grad intensiv mit unserer Website. Es lohnt sich also von Zeit zu Zeit einen Blick zu riskieren. Nun sind wir auch bei Google angemeldet und werden die kommenden Tage und Wochen die Firmengründung in Angriff nehmen, uns für einen der vielen Buchungs-Vermittler entscheiden und jeden willkommen heissen der sich auf das Abenteuer Südwesten Frankreich einlassen will. Es wird effektiv unser Ziel sein dem deutschsprachigen Raum die Vorzüge dieser Region, gegenüber der Provence, Ardéche oder der Côte Azur zu vermitteln. Denn wir betrachten diese Ecke mittlerweile als den Piemont Frankreichs. Mit seiner vorzüglichen regionalen Küche, der Architektur und Kultur und den offen, liebenswerten Menschen hier, kann die Aquitaine ausgezeichnet mit dem Norden Italiens mithalten.

 

 

Philosophische Gedanken

 

Wir haben extrem viel dazu gelernt seit wir uns zu diesem Schritt entschieden haben. Zum einen haben wir zu unserer Genugtuung bemerkt, das die Wahl unserer Ecke extrem gut war. Viele wissen nur noch nicht wie wundervoll erholsam diese Seite Frankreichs ist. Gleichzeitig bereichernd an Kultur, inmitten einer recht gut funktionierenden und nicht auf extremer Expansion ausgerichteten Landwirtschaft. Und ganz allgemein kann man hier behaupten, das die Menschen hier, seien es Handwerkerbetriebe, Bauern, Ladenbetreiber, lediglich darum bemüht sind, soviel zu verdienen das es für ein normales gutes Leben reicht. Nichts von Expansion, selten der Ansatz: je mehr des do besser, nur Wenige wollen auf Biegen und Brechen vergrössern. Das zeigt uns das diese Menschen hier begriffen haben, das das Leben mehr zu bieten hat als grenzenloses Wachstum. Auch wenn die vielen Grossunternehmen es nicht wahrhaben wollen: Die Wachstumsgrenze in einer Welt, in der 30% der Lebensmittel bereits Überproduktion sind und entsorgt werden, Kleider von grossen Textilvertreibern verbrannt werden weil nicht verkauft und Neuwagen bald nach der Produktion schon auf dem Schrott landen, ist erreicht, wenn nicht gar überschritten. Darum denke ich das unser Ansatz richtig war. Der Ausbau ist so gestaltet, das wir es bei Vollbelegung allein bewältigen können, so viel verdienen werden das wir ein normales Leben führen können. Nebenbei geben wir der Natur ein Fleckchen Erde zurück indem wir eine artenreiche Bepflanzung auf unseren 1,8HA fördern und Lebensräume für Eidechsen, Schlangen Vögel und Insekten neu schaffen. Wer es also zu uns schafft, sei es bei uns direkt, oder bei einer der anderen ausgezeichneten Unterkünfte in dieser Region, wird überrascht sein wie schnell man es schafft zu endschleunigen. Die Ruhe und die Weite der Landschaft wird seinen Teil dazu beitragen, sich erholt wieder ins Business zu stürzen.